Vier Jahre nach dem Ziegenprojekt erreichte uns das folgende Bild:

Aus einer Ziege und der Hilfe eines Ziegenbocks wurden in vier Jahren mehr als 30 Ziegen. Frau Mudzi ist für unsere Spende sehr dankbar. Das ist doch ein schöner Erfolg.


210 Ziegen gespendet

Mit dem Ziegenprojekt wollten wir zu Beginn nur den Menschen aus unserem Umfeld helfen. Es hat sich jedoch schnell gezeigt, dass wir hier in Deutschland viele gute Freunde haben die uns sehr gerne unterstützen möchten. Als wir das Geld für die 150. Ziege bekamen hat uns das erstmal riesig gefreut aber dann auch gezeigt, das schaffen wir nicht alleine. Ein Onkel meines Mannes ist Member of Parliament in Simbabwe und für den Kreis Mukumbura zuständig. Er ist dort gemeinsam mit meinem Mann aufgewachsen. Wir haben ihn um Hilfe gebeten. Sein Vorschlag war die Ziegen anhand schon aufgestellter Cooperationen (Gruppen) zu verteilen. Diese Gruppen dienen als Multiplikatoren wenn Spenden kommen oder Informationen weitergegebn werden müssen. Eine Ziege bekommt zweimal im Jahr ein Junges und diese Zicklein werden so lange weiter gegeben bis jede Familie im Mukumburagebiet eine bekommen hat. Nun, als wir Deutschland verlassen haben hatten wir genau 200 Ziegen zu verteilen. Während unserer ersten Urlaubswoche kamen nochmals 7 Ziegen dazu und am Ende war noch Geld für 3 Ziegen übrig. Also haben wir insgesamt sehr erfreuliche 210 Ziegen verteilt.

Wir sind mit unserem Onkel 4 Tage lang von Dorf zu Dorf gefahren und haben jeder Cooperative 5 Ziegen gegeben. Unser Onkel hatte die Gruppen vorher telefonisch informiert an welchem Tag wir kommen und dass sie sich 5 Ziegen zum Preis von je 20 US$ besorgen sollen. Zum Teil waren die Verkäufer dann auch vor Ort und wir haben direkt bezahlt.

150 Ziegen haben wir an die Cooperativen im ganzen Mukumburagebiet verteilt. Die restlichen 60 Ziegen gingen an Ältere und Bedürftige in unserem familiären und befreundeten Umfeld. 

Jede Ziege hat eine Nummer und hinter der Nummer steht ein Spender in Deutschland. Die Dokumentation war gut durchdacht nur die Umstände haben mir gelegentlich einen Streich gespielt. So habe ich bewusst einen Kuli aus Deutschland mitgenommen um sicher zu stellen dass ich schreiben kann....dachte ich. Der Staub/Sand hat mir meinen Kuli verklebt und immer wieder konnte ich nicht schreiben, genau so geht es den Kindern die in Schulen ohne Fenster und Türen oder sogar direkt unter einem Baum sitzen. Bücher zum nachlesen gibt es nicht und das Mitschreiben wird durch den Staub sehr erschwert bis zum Teil unmöglich. Wir haben viele solcher kaputter Schulen gesehen und nicht nur das.

Sehr beeindruckt hat mich die Fahrt durch ein Landminengebiet. Dort gibt es immer noch auf weiten Flächen an der Grenze zu Mosambik Tretminen. Wir dürfen uns nur auf besonders gemarktem Gelände bewegen, zwischen den blau angemalten Steinen, dahinter stehen rote Fahnen welche anzeigen, dass es sich um Landminen handelt. Es gibt Einheimische welche ausgebildet worden sind um die Landminen zu entschärfen, sie laufen in Ganzkörperschutzmonitur mit einem Sensor umher. So manchen Bewohner in diesem Gebiet gibt es, dem ein Fuß oder Bein fehlt weil er auf eine Tretmine getreten ist. Erschreckend!

Die Menschen waren sehr dankbar egal wo wir hingekommen sind, freudige und glückliche Gesichter, manche Kinder etwas schüchtern weil sie noch nie eine weiße Person gesehen haben. Es gab eine ältere Frau die ihre Dankbarkeit in einem Tanz ausgedrückt hat und es wurden spontan Gebete gesprochen für die Ziege aber auch für uns.

Wir haben Gruppen getroffen, welche sehr gut zusammen arbeiten und sich gemeinsam einsetzen für eine bessere Zukunft. Sie haben einen Brunnen gegraben, eine größeres Stück Land eingezäunt und Gemüse angebaut. Für den Eigenbedarf aber auch um es zu verkaufen. Sie sind erfolgreich bitten aber trotzdem um Hilfe, der Brunnen stürzt immer wieder ein, sie können es sich nicht leisten die Wände des Brunnens zu mauern und bitten um Zement. Die Ziegelsteine werden in Eigenproduktion vor Ort gebrannt.

Eigene Ziegelsteine haben auch Familien getan um Schulgebäude zu bauen. Auch das erfolgreich, leider fehlt jetzt das Geld um das Material zu kaufen für das Dach. Da kam der Wunsch auf mehr zu tun.... Mukumbura Development Association wurde gegründet - MuDA.